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  • #1858
    habaucheinen
    Teilnehmer
      Meister

      Hallo,

      vorab: Ich bin kein Steuerhinterzieher! Aber für 10-15 Stunden im Jahr auf der Straße, alleine für den Trecker  200€ zu zahlen, ist ungerecht. Zumal man mit einem schwarzen Nummernschild keine” Grünen” Anhänger ziehen darf. Es sei denn, man versteuert diese für mindestens einen Monat. Dazu braucht man dann eine Betriebserlaubnis und Tüv für die Hänger.

      Die Versicherungen sehen das lockerer als der Zoll/Staat. Wenn egal ob Grün/Schwarz ein Anhänger dran hängt, ist er mitversichert. Steht er rum und macht autonome Rollfahrten ist er nicht mit dem Schlepper versichert.

      Wir hatten Landwirtschaft. Hatten diese dann steuerlich abgewickelt. Zahlten weiter die Berufsgenossenschaft(Man kommt nur raus, wenn man alles Land abgibt.) Wir haben noch 1Hektar Eigenland mit 2 Ponys, 8Kamerunschafen und 4 Ziegen. Diese fressen auch ein Naturschutzgebiet von 2,5 Hektar ab, welches wir gepachtet haben.

      10 Jahre fuhren wir weiter mit unserem John Deere und grüner Nummer rum.

      Dann wurde jener durch den Branson ersetzt.

      Nun kam der Zoll sehr unfreundlich auf uns zu und bestand auf steuerpflichtig.

      Nach vielen Gesprächen mit diversen Finanzamtsmitarbeitern, der Rechtsabteilung des Zolls und einem Anwalt kam Folgendes raus:

      Man muß eine Marktteilhabe haben. Wenn man Tiere, Heu, Stroh verkauft oder tauscht, es kommt nicht auf die Höhe des Wertes an, ist man dabei. Es muß aber regelmäßig sein. Natürlich muß auch die Nutzung des Treckers damit im Zusammenhang stehen. Alles andere ist Steuerhinterziehung.

      Ich habe mich mit der Rechtsabteilung des Zolls insofern geeinigt, dass wir ein Rollsieb und Würmer kauften. Ich verkompostiere den Mist und fülle ihn in Tüten ab. Dann stelle ich mich Sa. vor einen Kleingartenverein und verkaufe die Säcke für kleines Geld.(Quittungen!)

      Die Schaflämmer werden auch über Kleinanzeigen verkauft.

      Ein Jahr hatten wir den Trecker “Schwarz” angemeldet. Dazu den Gitterwagen samt Baurat/Tüv. Das waren alleine über 600,-€.

      Es gibt ein Referenzurteil, auf das man sich dann berufen kann:

      https://www.verkehrslexikon.de/Texte/Rspr6437.php

      Wie gesagt, ich zahle sonst Steuern. Der Pferdeanhänger ist bewusst “Schwarz” angemeldet.

      Die Steuern für den Trecker würde ich, da er eigentlich max 10 Std auf der Strasse ist auch schweren Herzens zahlen. Aber der ganze Schwanz(3 Anhänger) schlägt dem Fass den Boden aus.

      Auf meine Frage hin, warum denn mein 2 Tonnen Tandemtrailer, steuerfrei ist. Obwohl ich ein Motorboot habe und wenn ich damit fahre, ja nicht nur die Umwelt belaste, sondern auch noch meine Mitmenschen. Wurde nur lakonisch der Begriff  “Lobby” genannt.

      Seit die Steuer vom Bund bestimmt und über die Zollämter erhoben wird, haben auch die Leiter der Zulassungsstellen nicht mehr mitzureden. Die Finanzämter kennen den Vorgang nicht. Die gesammelten Quittungen der Marktteilhabe sollen laut Zoll, beim Finanzamt eingereicht und in der Steuererklärung Berücksichtigung finden. Das geht aber gar nicht. Dann müsste man wieder Landwirtschaft anmelden und AFA usw anmelden. Aber wenn man keine Gewinnabsichten hat, macht es das Amt gar nicht mit. Hier hat der Gesetzgeber gehörig geschlumpft. Hier sollte man den Ball sehr flach halten.

      Geschrieben um ein bisschen Gerechtigkeit in die Sache zu bringen!

      Achim

      #1868
      in-stinkt
      Teilnehmer
        Zweiter Forummeister

        Das Thema hatten wir beim Zulassen auch, wobei wir uns gleich für schwarz entschieden haben. Es ist bei weitem nicht mehr so leicht an ein grünes Nummernschild zu kommen wie vor 20 Jahren (Ich finde generell zum Glück, dass das nicht alle gut finden ist klar, aber nicht Bestandteil der Diskussion hier) Finde es nur lächerlich, wie man das heute noch umgehen kann und wieviele tausend Altzulassungen noch grün herum fahren, obwohl die Eigentümer bei weitem weniger Land/Forstwirtschaft haben als ich, der das grüne Nummernschild höchstwahscheinlich nicht bekommen hätte…

        Zudem kann man das ja nicht wirklich vor der Zulassung klären, also wenn der Zoll nein sagt, muss man das ganze schwarz wiederholen und neu zahlen…

        Wir haben (noch) keinen Hänger, daher bleibt es bei 150€ Steuern im Jahr an Mehrkosten, wobei die KFZ-Versicherung jedes Jahr günstiger wird (bei grün wäre das nicht so)

        Und da wir gerade am Beginn Abriss/Neubau unseres Hauses stehen gehe ich davon aus dass ich ihn mehrmals auf und für die Baustelle gebrauchen werde.

         

         

        #1940
        habaucheinen
        Teilnehmer
          Meister

          Hallo,

          eigentlich hatte ich mit keiner Antwort gerechnet.

          Nun hast Du geantwortet, aber mir ist nicht klar, was Du damit aussagen willst?

          Ich schrieb doch glasklar, in welcher Situation ich stehe. Nämlich in einer ganz Anderen als Du!

          Wir zahlen fast 500€ landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft.

          Wir haben Tiere, die Futtermittel brauchen.

          Wir nutzen 3 landwirtschaftliche Anhänger.

          Wir pflegen umsonst Naturschutzland.

          Das würde, anders als bei Dir, zusätzlich unverhältnismäßig teuer. Denn die 500€ BG sind ja nicht das Einzige. Es kommen zum Beispiel noch Versicherungen dazu. Tierarztkosten, Wasser, Gemeindeabgaben usw.

          Wenn es keine “Kleinen” Landwirte (nenne es Hobby oder Mondscheinbauer, oder wie Du willst), dann würde die ländliche Struktur noch weiter Leiden. Die Artenvielfalt, selbst das Erleben der Zaunsteher würde öder werden.

          Deshalb möchte ich Deine Aussage, ich umgehe Gesetze, nicht auf mir sitzen lassen.

          Mein Auto ist ein Sorento Geländewagen. Den brauche ich um unser Boot aus dem Wasser zu ziehen. Auch für den Pferdeanhänger, welcher übrigens schwarz angemeldet ist. Selbstverständlich zieht der keine landwirtschaftlichen Anhänger.

          Lustfahrten kann man mit dem Branson Trecker ohnehin vergessen. Da die riesigen Industriereifen derart federn, das er ständig in der Lenkung korrigiert werden muss, wenn man hoppelnd über die Wege eilt, kann ich dort keinen Spaßeffekt finden.

          Als Spassfahrzeug greife ich lieber auf meine Calessino zurück.

          Aber was Du mit Deiner Antwort aussagen willst, weiß ich immer noch nicht?

          Sorry Achim

           

           

          #1942
          jumper
          Teilnehmer
            Meister

            @habaucheinen

            Hi,

            wie kommst du auf 500 € Berufgenossenschaftbeitrag bei nur 1ha (und weiß jetzt nicht ob von der BG die 2,5ha dazu gerechnet werden). Oder fließen da noch andere Sachen mit rein? Weil das erscheint mir im Vergleich zu meinen 2Ha (Mindestbeitrag um die 70-80 €/Jahr) sehr hoch.

            Problem bei dem ganzen mit der grünen Nummer ist, das jetzt der Zoll und vorher auch das Finanzamt, je nach Dienststelle im eigenen ermessen etwas Spielraum haben. Jeder (Dienststelle) handhabt es etwas strenger oder eben etwas lockerer.

            Die vom Finanzamt hatten damals auch keine Ahnung oder wollten davon nicht viel wissen.

            Als ich 2014 meinen letzten neuen Schlepper gekauft habe, ging das noch ohne Probleme durch. War aber gerade die Zeit des großen Wendepunktes. Musste ich bis dato bei Schlepperwechsel nur einen Nachweis über BG Beitrag mitsenden, waren es 2014 zusätzlich noch ein Flächennachweis.

            Nun, Oktober 2017 waren es dann vom Zoll verlangt, die BG Bescheinigung, Flächennachweis, Einheitswertbescheid und Nachweis über Teilnahme am Wirtschaftskreislauf.

            Mir wollten sie es erst einziehen. Konnte aber alles Nachweisen und mit ein paar Briefen hin und her, habe ich dann nach 3 Monaten die weitere Genehmigung für die grüne erhalten.

            Wenn ich sie nicht mehr bekommen hätte, hätte ich mir ein Branson zugelegt, da der Unterhalt im Vergleich zu anderen Schlepper doch noch preiswert ist. Deswegen habe ich mich damals auch hier viel über die Marke informiert. Bin aber auch immer noch mit Interesse dabei.

            Gruß

            Martin

            #1943
            in-stinkt
            Teilnehmer
              Zweiter Forummeister

              Also im Kern sollte meine Aussage als “Mitleid” zu deiner Situation sein und kopfschüttelnd zusehen, wie sehr sehr viele andere (nicht du 😉 ) mit grün aus Spaß oder landwirtschaftsfremden Dingen rumfährt, während du (nicht die anderen 😉 ) für deinen TATSÄCHLICH Landwirtschaftlichen Zweck darum kämpfen musst.

               

              Wie gesagt bin ich froh, dass ich keinen großen Kostenaufwand mehr habe, als das bisschen Steuer für den Traktor, deshalb hab ich erst gar nicht versucht zu kämpfen.

               

              Wenn du meinen Post als “feindseelig” dir gegenüber verstanden hast, tut es mir leid, denn es ist genau anders herum gemeint. Nur bei so langen Texten, kann man schon mal verwirrende Zusammenhänge schreiben.

              Deshalb möchte ich Deine Aussage, ich umgehe Gesetze, nicht auf mir sitzen lassen.

              Gerade das war nicht so gemeint, es ging nur darum, dass andere, die keinen landwirtschaftlichen Hintergrund haben, da mit ähnlich Aktionen auch dazu kommen.

               

              Ich finde es eine Frechheit, dass der Gesetzgeber da die Vorraussetzungen für grüne Nummernschilder so extrem hoch schraubt.

              Lieber wie früher lassen und dafür ordentlich kontrollieren wäre für den “kleinen Landwirt” definitiv die bessere Variante.

              (Dann dürften die Strafen für Steuerhinterziehung in diesem Zusammenhang ruhig horrend hoch sein…)

               

              #1946
              eierkuchen70
              Teilnehmer
                Meister

                Als ich 2014 meinen 5025 angemeldet habe und in dem zuge meinen alten Deutz mit grünem Kennzeichen abmeldete, wollten sie mir auch kein grünes Kennzeichen mehr geben. Unser Land etwa 12 ha ist an eine Agrargenossenschaft verpachtet, habe aber selbst  noch 4ha Wald und bewirtschafte noch einmal 10ha aus einer Erbengemeinschaft für private Zwecke, habe mir daraufhin ne Steuernummer geholt und ne Firma mit geringfügigem Einkommen gegründet. Nun verkaufe ich etwas Brennholz, hier halten sich Kosten und Gewinn etwa die Waage, habe aber meinen Traktor und Anhänger zur Abschreibung mit in die Firma aufgenommen, klar mache ich so keinen Gewinn,, kann aber so die Abschreibungen mit unserer Lohnsteuer verrechnen, spare so die Steuer für den Traktor und bekomme einen 4 stelligen Betrag von meiner Lohnsteuer dafür auch noch zurück. Wenn das Finanzamt und Zollamt es so wollen, warum auch nicht, ist sogar legal 😉

                 

                Zu dem ist nun auch mein alter Kramer, den ich eigentlich nur zum Traktor-treffen fahre auch noch grün beschilder und Steuerfrei. Zum Traktor-treffen wird natürlich nicht per Achse hin gefahren, das wäre wieder Steuerhinterziehung, da lade ich ihn auf und fahre mit meinem L200 hin.

                #1971
                habaucheinen
                Teilnehmer
                  Meister

                  Hallo Martin,

                  Grünland      100 €

                  Pferde           80€

                  Ziegen          40€

                  5 Hühner       5€

                  Grundbetrag  71€

                  Zusammen 280.93€

                  + 2 Freizeitponys Risiko = 152€

                   

                  Gesamte Beitragsforderung 445,79 Euro

                  Wie sich die Rechnung zusammensetzt ist nicht so leicht zu lesen.

                  Außer das Sie 445,79 € für 2016 wollten.

                  Laut Aussage des Zulassungs Chefs Schleswig Holstein, haben weder Zoll noch Zulassungsbehörde, Spiel für Entscheidungen. Alles wird vom Bund bestimmt.

                  Hallo in-stinkt,

                  hätte ich den Beitrag im Landtreff Forum eingestellt, wäre ich von den Landwirten an den Stall genagelt worden. Deshalb hier, damit jeder, der in der gleichen Situation feststeckt, etwas Licht sieht.

                  Mitleid hört sich nicht gut an.

                  Ok lassen wir es.

                   

                  Hallo Eierkuchen,

                  das hatte ich dem Segeberger Finanzamt auch angedroht. Als ich die Beläge integrieren lassen wollte, meinten Sie, dass ich wieder Landwirtschaft anmelden müsste. Als ich dann meinte ich würde dann auch wieder mit AFA asnfangen und garantiert nur rote Zahlen schreiben, sagten Sie: “Das geht gar nicht.”

                  Und verwiesen mich an das Amt in Plön. Die verwiesen mich an das Amt in Rendsburg. So ging es weiter bis ich im Finanzministerium landete.

                  Da kam dann die Aussage zwischen den Zeilen: “Den Ball flachhalten”.

                  Denn die hatten auch keinen Plan.

                   

                  Wie geschrieben, beziehen sich alle Zoll Rechtsabteilungen, auf das Gerichtsurteil.

                  Schönen Gruß

                  Achim

                   

                   

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